Herzlich Willkommen zum Adventskalender 2024: An jedem Tag bis Weihnachten gibt es in diesem Jahr historische Fotos, Postkarten oder Zeichnungen aus St. Georgen zu sehen und die Geschichte(n) der Stadt zu entdecken.
10. Türchen: Aussichtsturm „Pavillon"
In der heutigen Mozartstraße stand, als es dort noch kein Wohngebiet gab und der Roßberg unbebaut war, einen Aussichtsturm – der sogenannte „Pavillon“. Das Foto zeigt ihn ca. im Jahr 1900. Der „Verschönerungsverein St. Georgen“ ließ den Turm 1875 erbauen, zusammen mit dem Pavillonweg, der auch heute noch von der Stadtmitte auf den Roßberg führt.
Als Sehenswürdigkeit sollte er den Blick bis zu den Schweizer Alpen ermöglichen – für die Einheimischen aber auch für die Touristen, die dank der 1873 eröffneten Schwarzwaldbahn immer zahlreicher wurden. 1930/31 war der Pavillon leider baufällig geworden, so dass er abgerissen werden musste.
9. Türchen: Bärenplatz
Warum heißt der Bärenplatz eigentlich „Bärenplatz“? Das wird mit diesem Foto aus dem Jahr 1964 schnell klar: Bis 1976 stand dort der Gasthof Bären, der dem Platz seinen Namen verlieh.
Ein besonderes Ereignis aus der Geschichte des Gebäudes: Als die deutsche Fußball-Nationalmannschaft 1954 in Bern Weltmeister wurde, stand im „Bären“ der einzige öffentliche Fernseher der Umgebung. Das führte zu einem enormen Gästeansturm – bis auf den letzten Stehplatz sei der Gasthof damals voll gewesen.
8. Türchen: Sprungschanze am Storzenberg
Eine Skisprungschanze in St. Georgen? Die gab es bis 1982 in unserer Bergstadt! Es fanden dort regelmäßig gut besuchte Skisprung-Wettbewerbe statt, zuletzt im Jahr 1972.
Der Schanzenrekord lag bei einem erfolgreichen Sprung von 46 Metern. Nach dem Sprung bremsten die Sportler auf der flachen Ebene entlang des Bahndamms ab.
7. Türchen: Gasthof Ochsen
Ein weiteres Haus, das ebenfalls bis dato in der Innenstadt besteht: Der ehemalige Gasthof Ochsen. Die Fotos zeigen ihn im Jahr 1950.
Das Gebäude mit dem markanten Bogengang ist auch heute noch leicht zu finden – wer (er)kennt es?🔎
6. Türchen: Süßes Eck
Viele alte Häuser in St. Georgen wurden irgendwann durch neuere Gebäude ersetzt. Das Haus auf diesen historischen Fotos gibt es hingegen auch heute noch: Unverkennbar das sogenannte „Süße Eck“ an der Kreuzung zwischen Gerwig- und Bahnhofstraße.
Aber warum eigentlich „Süßes Eck“? In dem Gebäude befand sich früher ein Ladengeschäft, das über zwei Stockwerke hinweg Schokolade, Pralinen, Marzipan und weitere süße Leckereien verkauft hat.
5. Türchen: „St. Georgener“ 50 Pfennig
Hatte St. Georgen mal eine eigene Währung? So scheint es auf den ersten Blick auf diese 50-Pfennig-Münze mit dem St. Georgener Wappen von 1918.
Hintergrund ist jedoch ein anderer: Während des 1. Weltkriegs begannen die Menschen, Geldmünzen aus Edelmetall (damals zum Beispiel aus Gold, Silber oder Kupfer) zu horten, weil das Material der Münzen mehr wert war als das Zahlungsmittel.
Gegen den starken Mangel an Kleingeld durften Städte aus billigerem Metall selbst sogenanntes „Notgeld“ herstellen und in Umlauf bringen. Die Münzen wurden oft, wie auch in St. Georgen, mit einem lokalen Motiv versehen.
4. Türchen: Gründung und Kloster
1084, also mitten im Mittelalter, wird „auf dem Scheitel Alemanniens“ und an der Quelle der Brigach ein Benediktinerkloster gegründet – der Grundstein von St. Georgen.
Während des Dreißigjährigen Kriegs werden die Klostergebäude und die -kirche 1633 durch einen Brand zerstört; die Mönche siedeln nach Villingen um. Das ursprüngliche Kloster wird nicht wieder aufgebaut. Nach dem großen Stadtbrand von St. Georgen im Jahr 1865 wurden Steine des verfallenen Kloster für den Wiederaufbau der Stadt verwendet.
Auf der Zeichnung von 1853 ist links ein Teil der Klosterruine zu erkennen; rechts der Klosterbrunnen und das damalige Pfarrhaus.
3. Türchen: Stadtansicht um 1900 mit Klosterweiher
Wie alt ist eigentlich der Klosterweiher? Ganz schön alt – genauer gesagt ca. 940 Jahre. Die Entstehung des Klosterweihers reicht in die Gründungszeit des Klosters St. Georgen im Jahr 1084 zurück. Er wurde zu dieser Zeit als Wasserreservoir, Antrieb für die Klostermühle und Klosterwäge und für die Fischzucht angelegt.
Das Foto zeigt den Klosterweiher mit St. Georgen im Hintergrund um 1900.
2. Türchen: Kirchen
Links zu sehen ist die alte katholische Kirche im neuromanischen Stil, die bis 1960 an der selben Stelle wie die heute Kirche stand.
Das rechte Foto zeigt die evangelische Kirche nach dem Wiederaufbau in Folge des Stadtbrandes in 1865, bei dem nur der Kirchturm unversehrt blieb. Der alte Kirchturm und das neue Kirchengebäude passten danach vom Größenverhältnis nicht mehr zusammen, so dass im Jahr 1900 der Kirchturm erhöht wurde.
1. Türchen: Stadtansicht 1880
Heute starten wir mit einer Zeichnung aus dem Jahr 1880 – dort sind bereits einige Orte zu sehen, die man auch heute hier noch findet: Zum Beispiel den Bahnhof und die geschwungene Bahnhofstraße. Oder auch die evangelische und die katholische Kirche, die allerdings zu diesem Zeitpunkt noch anders als heute aussahen – mehr dazu morgen.
Außerdem erkennt man viele Schornsteine – St. Georgen war auch damals schon eine florierende Industriestadt.