Lage

Historie

Auf "Kürn", im Mittelhochdeutschen "Mühle" bezeichnet, geht der Name dieser abseits von Hauptverkehrsströmen gelegenen Streusiedlung im oberen Kirnachtal zurück, die seit dem 1. Februar 1974 zu der Stadt St. Georgen gehört. Oberkinachs Geschichte der Besiedlung schloß sich an die Gründung des Klosters St. Georgen im Jahr 1084 an. Aus Klosterverträgen ist das 12. Jahrhundert anzunehmen, auch wenn eine genaue Zeit zumachende Ersterwähnung für diesen Zeitraum nicht auszumachen ist.

Die Entwicklung Oberkirnachs ist eng mit der Entwicklung des Klosters verbunden. Seit dem 13. Jahrhundert unterstanden die Oberkirnacher der klösterlichen Herrschaft, der Besteuerung und Rechtsprechung des Abtes und Vogtes. Während des Bauernaufstandes 1525 haben die Oberkirnacher mit Hilfe ihrer Nachbarn aus Brigach und Sommerau größere Mitspracherechte bei der Besetzung der Gerichte, der Einsetzung des Klostervogtes und der Erhebung von Steuer erreicht, welche aber schon 1533 wieder rückgängig gemacht wurden. Zwischen der Reformation und dem Ende des Dreißigjährigen Krieges mußten die Menschen aus dem St. Georgener Kirchspiel drei Konfessionswechsel über sich ergehen lassen.

In den Jahren 1535/36 führte Herzog Ulrich von Württemberg die Reformation durch. 1630 wurde das Kloster dem katholischen Abt zurückgegeben, und 1648 kehrte St. Georgen nach dem Westfälischen Frieden zum protestantischen Württemberg zurück. In Oberkirnach befand sich eine Kapelle, die dem Heiligen St. Wendel geweiht war, und wurde somit zu einem beliebten Wallfahrtsort im 16. Jahrhundert. Erst mit dem Abbruch der Kapelle 1585 wurde mit dieser Tradition gebrochen. Nach Überlieferung hielten viele in Oberkirnach an dem Schutzheiligen der viehtreibenden Bauern fest. Oberkirnach hatte lange Zeit mit einer starken Schwankung der Einwohnerzahl zu kämpfen, was sich mittlerweile aber zum Positiven verändert hat. Die Bevölkerung in Oberkirnach fühlt sich eng mit ihrem Ort verbunden.

Quelle:
Wappenbuch des Landkreises Villingen
100 Jahre Stadterhebung St. Georgen im Schwarzwald, 1891 - 1991, Festschrift